Im Januar 2021 erfuhren wir von dem Hundepaar Sansone und Gioia, die im Tierheim auf Sardinien gemeinsam versuchten das Elend dort auszuhalten…Die beiden Hunde waren in einer „Sackgasse“ gelandet. Niemals würde ein Inselbewohner einen Herdenschutzhund wie Gioia aus dem Tierheim adoptieren und erst recht nicht einen älteren Schäferhund wie Sansone ! Die Wahrscheinlichkeit, dass auch noch beide Hunde zusammen ihr Gefängnis würden verlassen können, existierte eigentlich nicht…
Doch immer wieder geschehen diese kleinen Wunder, die uns jedes Mal neu motivieren Tierschutz weiter auszuhalten und durchzuführen.
Gioia bekam eine Adoptionsanfrage und Sansone durfte als Pflegehund mitreisen. So kamen beide Hunde im Mai nach Norddeutschland. Sie wurden Teil eines Hunderudels aus alten und jungen Hunden und es wurde international : griechisch ,rumänisch und italienisch. Ein gut eingezäuntes und riesiges Gelände war ab sofort der gemeinsame Abenteuerspielplatz.
Gioia - in der Übersetzung bedeutet es „Freude“ - saving-dogs e.V.
Beim Tierarztbesuch für den Test auf Mittelmeererkrankungen „diagnostizierte“ der Tierarzt ein deutlich anderes Alter für Sansone, als man uns angegeben hatte. Aus dem 11 Jahre alten Schäferhund-Mischling wurde ein Hund im besten Alter ! Der Tierarzt seiner Pflegestelle in Norddeutschland schätzte ihn auf Grund seines sehr guten Zahnstatus auf 4-5 Jahre !
Anfang August kam dann „seine“ Anfrage bei uns rein und mein Vermittler-Herz schlug schneller. Ich hatte Sansone auch kurz kennenglernt und war ohnehin von ihm und seinem Charakter begeistert. Würden seine Interessenten ihn auch so sehen ??? Ein Besuch wurde vereinbart…die Rückmeldung war durchaus positiv …gerne würde man ihn öfter besuchen, um ihn noch besser kennenzulernen…
Allerdings würde die Übernahme (urlaubsbedingt) erst Ende September möglich sein…
Mittlerweile hatte es Veränderungen auf der Pflegestelle gegeben. Ein Welpe war zusätzlich ins Haus gekommen. Der „Erstrüde“ und Sansone waren nicht mehr „einer Meinung“ und mussten getrennt gehalten werden. Eine nicht zu unterschätzende Stress-Situation war entstanden. Ich konnte mich vor Ort persönlich davon überzeugen. Mit guten Nerven meisterte Pflegefrauchen die Lage.
Und dann war er da: der große Tag! Sansone zog am 25.9. in sein neues Zuhause nach Bremen.
Natürlich war es für ihn eine riesige Veränderung: vorher lebte er mit 5 weiteren Hunden zusammen und nun war er auf sich „alleine gestellt“. Eine große Herausforderung für ihn und möglicherweise auch für seine Adoptanten.
10 Tage später schrieb uns sein Frauchen : “ Kurze Mitteilung: Es läuft mit Sanso soweit echt gut. Er ist ein Langschläfer, läuft schon recht gut an der Leine ( außer abends), Auto ist noch nicht so seins, aber Sitz, Platz, Bleib! - klappt schon super. Er hat uns schon zum Lachen gebracht, wenn er meint, dass er aufs Sofa darf- darf er, wenn wir ins Bett gehen! Wir sind zufrieden, hoffen dass es sich so weiterentwickelt und senden demnächst Bilder.“
Das sind wunderbare Nachrichten! Sanso hat endlich seine Menschen und das dazu gehörige Sofa gefunden 😊 könnte es besser sein? wohl kaum!
Wir wünschen ihm und seiner Familie ein langes gemeinsames Leben mit vielen großen und kleinen Abenteuern. Wir freuen uns sehr weiter von ihm zu hören und Bilder sind immer willkommen.
Sanso schläft seit dem 25.9. in Bremen auf dem Sofa.