Mr. Magoo - Aller guten Dinge waren doch immer schon drei

Weihnachtszeit – Zeit der Gefühle – auch die Zeit der großen und kleinen Wunder….

Jeder unserer Schützlinge berührt unser Herz - wir leiden mit ihnen, haben schlaflose Nächte und trauern um die Hunde, die wir nicht rechtzeitig retten konnten …Und dann erleben wir diese unglaublichen Geschichten, die uns die Kraft geben nicht aufzugeben.

Eines unserer Weihnachtswunder ist die Geschichte eines kleinen und alten Hundes. Man hatte ihm im Canile den Namen Mr. Magoo gegeben. Er wurde mitten im laufenden Verkehr auf einer Straßenkreuzung gefunden. Fast blind und sicherlich taub, hätte er jeden Moment überfahren werden können. Das alte Schätzchen kam ins Tierheim und im Oktober 2024 machten wir ihn auf unserer Homepage sichtbar.

Er bekam ein Pflegestellen-Angebot eines sehr im Tierschutz engagierten Ehepaares und konnte Mitte November Sardinien verlassen. Die Berichte vom Tierarzt waren niederschmetternd. Pippo (sein neuer Name) war in einem katastrophalen Zustand:

Das linke Auge nicht mehr vorhanden, das rechte Auge fast weggetrocknet und extrem schmerzhaft. Dazu hat er massive Herzprobleme. Die stark verdickten Herzklappen schließen nicht mehr richtig. Jeglicher operativer Eingriff ist unmöglich – er würde es nicht überleben!! Die Tierärzte sagen: „Sein Leben hängt am „seidenen Faden“ … man kann nicht wirklich sagen, wie sein weiterer Weg sein wird.“

Was für ein Schock - und was für ein Kämpfer ist dieser kleine Hund, der so gerne noch leben möchte. Aufgeben ist für ihn nie eine Option gewesen und für seine Pflegeeltern auch nicht! Pippo hat so viel Spaß am Leben! Wie alle Terrier hat er einen eigenen Kopf und die vorhandenen Herdenschutzhunde sehen großzügig darüber hinweg.

Pippo ist niedlich, pfiffig und bezaubernd …macht alles mit …läuft Treppen und hat einfach Spaß am Leben. Er lehrt uns, wie wertvoll jeder Augenblick ist und wie auch mit Handicap das Leben Freude macht.

Am 10.12.24 erreichte und die beste aller Nachrichten:

„Aller guten Dinge waren doch immer schon drei

Liebe Claudia,

wir wollten soooo gerne und unbedingt Pflegestelle sein. Weil wir um die Notwendigkeit von Pflegestellen wissen und so ein bisschen beitragen wollten zur großartigen Arbeit von saving-dogs. Ja, und dann kam er, unser Pflegling, damals noch Mr. Magoo. Dass er diesen Namen auf gar keinen Fall behalten würde, war uns schnell klar. Denn Pippo ist alles andere als eine komische Witzfigur. Pippo ist ein mutiger und würdevoller kleiner Kerl mit einem riesengroßen, leider auch kranken Herzen.

Wir waren auf Pippo nicht gefasst. Nicht auf seine Blindheit, nicht auf die Tatsache, dass er fast taub ist und nur wenige Schnalzgeräusche hören kann und auch nicht darauf, dass wir es hier mit einem offenbar typischen Vertreter der Terrierfraktion zu tun bekamen. Sind wir doch so sehr an das Wesen unserer beiden “Herdis“ gewöhnt und lieben deren Eigenheiten.

Ich habe in den ersten Tagen sehr oft an Ronny und seine Geschichte gedacht; viel zu oft erwarten wir viel zu schnell viel zu viel.

Nach der allerersten Irritation stellte sich aber auch genauso schnell heraus, dass wir mit den Einschränkungen, die Pippo mitbringt (und damit unfassbar gut klar kommt) sehr gut gemeinsam leben können. Wir haben hier bei uns ein paar Veränderungen vorgenommen, die uns entspannter und Pippo sicherer sein lassen. Unser Leben mit Pippo ist ein wenig turbulenter geworden aber auch um viele, viele herrliche Momente reicher.

Wir haben schon so viel von ihm gelernt; auch, dass ein kleiner Hund ein ganz Großer sein kann. Niemand weiß, wie lang Pippos Weg noch ist. Wir wissen, dass wir ihn als Pippos Familie gemeinsam mit ihm gehen werden. Und, wir freuen uns auf mehr Zeit mit ihm und sagen Danke, dass er bei uns sein darf.

So also werden wir, nicht einmal richtig begonnen, schon zu Pflegestellenversagern.“

Unserem Team treibt es die Tränen in die Augen, diesen kleinen Kämpfer im Happy End zu wissen. Jeder Tag ist lebenswert und wertvoll für ihn und seine Familie. Er ist unser Weihnachts-Wunder-Hund!

P.S.: Seine Menschen sind damit automatisch auch im Club der Pflegestellenversager aufgenommen 😊. Herzlich willkommen! Es ist eine besondere Ehre!