Quinia

Meine liebe Quinia,

 

jetzt bist du schon eine ganze Weile in deiner Familie. Selten war ich so nah daran, erneut zur PSV – Pflegestellenversagerin – zu werden. Unter all meinen wunderbaren Pflegehunden warst du etwas ganz besonderes. Ich (trotz GPS immer die Oberbedenkenträgerin, was Ableinen angeht) konnte dich schon nach drei Tagen ableinen, weil ich einfach wußte, daß du nicht weglaufen würdest. Du bist immer ganz nah bei mir geblieben, hast niemals an der Leine gezogen. Von der ersten Minute an stubenrein, sensibel, bescheiden, verträglich, ein Traumhund. Als ich Karin schrieb, du seiest der anhänglichste Pflegehund von immerhin mittlerweile knapp 20, antwortete sie mir, das liege daran, daß du erstmals in deinem Leben Zuneigung erfahren hast. Da muß man schon schlucken! Auf dich aufmerksam geworden war ich, weil du mit einem Gebärmuttervorfall angetroffen worden warst und noch in Sardinien operiert worden bist. Du hast ohne Zweifel viel gelitten. Um so wichtiger war es, für dich Menschen zu finden, bei denen du alles Schlimme vergessen kannst und die dich „auf Händen tragen“. Genau diese Menschen haben dich gefunden. Hurra!!! Beim Besuch hier hast du dich von deiner besten Seite gezeigt, die Chemie stimmte sofort, auf beiden Seiten, und so bist du innerhalb weniger Tage in dein neues Heim umgezogen. Wunderbare herzliche Menschen mit Hundeerfahrung, die dir ganz viel Zeit und Liebe schenken und Verständnis haben, wenn du Dinge mal gruselig findest, ein Traumhaus in ländlicher Umgebung mit wunderschönem Garten, vier Hände, die nur für dich da sind, Sofas, die du allerdings mit Frauchen und Herrchen teilen mußt, weite Felder und Wälder, die du bereits ohne Leine erkundest, genau so ein Zuhause habe ich mir für dich gewünscht. Besser geht es nicht. Deine Familie schickt mir wunderschöne Fotos und Filmchen, die zeigen, du hast dein Paradies gefunden. Das macht mich sehr glücklich. Ich hoffe, wir werden uns wiedersehen. In Kerpen, in Kerken oder egal wo. Ich freu mich riesig darauf!

 

Quinia heißt jetzt Gianna und lebt in Kerken am Niederrhein.

Quinia's Geschichte:

Quinia – Nummer 1 von 28

 

Quinia ist die erste Hündin, die wir von Toninos 28 Hunden in die Vermittlung genommen haben. Bei unserem Besuch fanden wir das zauberhafte Mädchen mit einem ausgeprägten Uterusprolaps vor. Und dieser kritische Zustand schien schon länger zu bestehen. Die Frau des Bauern erzählte uns, sie hätten früher schon einmal eine Hündin mit dieser Symptomatik auf ihrem Land gehabt und sie habe monatelang gespart, um die Operationskosten zu bezahlen zu können.

Nun, hier bestand dringend Handlungsbedarf. Wir haben die Hündin Quinia getauft und sie sofort mitgenommen. Am nächsten Morgen wurde sie in der Klinik operiert und zeitgleich auch kastriert. Der Tierarzt war geschockt, dass sich unzählige Grannen in der Scheide befanden. Grannen sind im Moment ein großes Problem auf Sardinien. Sie bohren sich in die Haut und wandern, verursachen schwerste Infektionen und starke Schmerzen. Die Hunde haben sie zwischen den Ballen, in den Ohren und….wie man sieht, sogar in den Geschlechtsorganen.

Quinia hat sich inzwischen prima von der Operation erholt und ist jetzt auf HOPE, wo unsere beiden Mitarbeiterinnen Claudia und Eloise sie verwöhnen und päppeln. Die Süße ist endlich schmerzfrei, die Wundheilung verläuft sehr gut. Sie futtert mit Wonne und ist ein richtiger Sonnenschein, total verschmust und anhänglich.