Unser kleiner Ribano wurde wie so viele seiner Artgenossen als Welpe ausgesetzt. Er schlug sich fast 2 Jahre lang auf den Straßen Sardiniens durch. Er lebte in einer Katzenkolonie, die von einer Tierschützerin täglich besucht wurde. Sie brachte den Katzen Futter und natürlich hatte sie auch immer etwas Leckeres für Ribano dabei. Der kleine Hundemann war ihr im Laufe der Zeit richtig ans Herz gewachsen. Da sie aber keine Möglichkeit hatte, Ribano ein Zuhause zu geben, wollte sie wenigstens, dass er nicht hungern musste.
Bei einem ihrer letzten Besuche war Ribano nicht sofort zur Stelle. Die Tierschützerin machte sich große Sorgen, denn es regnete in Strömen und einige Straßen wurden regelrecht überflutet. Als Ribano auch am zweiten Tag nicht zur Fütterung erschien, wurde ihr ganz mulmig und so suchte sie die Umgebung ab. Einige Stunden später, es war schon stockfinster, hörte sie ein leises Winseln. Sie folgte dem Geräusch und da saß er. Ribano! Patschnass in einer Katzenfalle gefangen. Der arme kleine Kerl konnte weder vor noch zurück und lag schon ganz entkräftet in der Falle. Als er die ihm bekannte Frau sah, wedelte er wie wild mit dem Schwänzchen.
Nachdem die Frau ihn befreit hatte, nahm sie noch mitten in der Nacht mit unserer Kollegin Kontakt auf und bat darum, ihren kleinen Freund zu übernehmen. Wer die Falle aufgestellt hatte, konnte sie sich denken. Tierfänger, denen die Streuner ein Dorn im Auge sind, sie deshalb einfangen und sie dann ins Canile bringen. Ein Weg ohne Rückkehr für die Meisten von ihnen.
Wir nahmen Ribano auf unserem Hope Gelände auf und hier zeigte sich schnell, dass er eine wahre Frohnatur ist. Er war lieb und mit allen Hunden und mit Katzen verträglich. Mit seinem Charme hatte er ganz schnell das Herz unserer sardischen Kollegin erobert. Wir stellten ihn in die Vermittlungsforen
und dann ging alles ruck-zuck. Er bekam seine Adoptionsanfrage. Sein Frauchen berührte seine traurige Geschichte sehr und so nahm sie mit uns Kontakt auf. Es wurden Gespräche geführt und da alles stimmig war, konnten wir Ribano unter „Reserviert“ setzen.
Am 15.12.2018 hatte er es geschafft, die Zeit des Eingesperrt seins war vorbei. Die Türen der Transportbox wurden geöffnet und Ribanos Leben nahm von dort an eine entscheidende Wende. Ab jetzt ist er frei, wird mit viel Liebe erzogen und von der ersten Minute an genießt er sein neues Leben. Auch Frauchens Herz hat er im Sturm erobert.
Ribano, der jetzt Jimmy heißt, wohnt nun in Tübingen.