Elvira

Mein lieber Zwerg,

du würdest dich wundern, wenn ich dich als Elvira ansprechen würde, denn für mich warst du nur Zwerg. Du bist, mal abgesehen von deinen Öhrchen, wirklich klein, viel kleiner als erwartet, aber genau so hübsch. So war es auch kein Wunder, daß du rasend schnell ein wunderbares Zuhause gefunden hast. Du warst gerade einmal auf den Tag genau zwei Wochen bei mir. Du warst von Anfang an stubenrein, lieb zu allen und jedem, fröhlich und entspannt. Ein „Gute-Laune-Hund“ wie aus dem Bilderbuch. Schon nach einer Woche kam dein Frauchen Sonja zu Besuch, der Funke sprang beiderseits über, und so sind wir alle am nächsten Wochenende nach Datteln gefahren, in deine neue Heimat. Netterweise durften wir alle vier dich begleiten, deine drei sardischen Artgenossen und ich. Als Pflegefrauchen lernt man übrigens nicht nur grossartige Menschen, sondern auch schöne Orte kennen, die man sonst nicht so auf der Agenda hätte. Ein weiterer Grund, sich dem Thema Pflegestelle zu nähern.

 

Mein lieber Zwerg, du hast es jetzt richtig gut. Eine sehr schöne große Wohnung mit Körbchen, Sofas, großem, hochinteressantem Garten und vielem mehr. Ob dein Frauchen, Sonja, deinen Hinweis verstanden hat, als du mit Schwung gleich auf ihr Bett gesprungen bist? Ihr beide werdet das schon unter euch ausmachen. Ich ahne, wer den längeren Atem hat. Ich weiß ja, wie die Geschichte hier bei uns ausgegangen ist. Du Glückspilz darfst zudem dein Frauchen im Büro unterstützen. Der erste Spaziergang in deiner neuen Heimat war übrigens klasse. Den (Dortmund-Ems-?)Kanal haben wir zwar nicht erblickt, dafür fand auf unserem Weg ein Reitturnier statt. Ich hätte den Teilnehmern auf dem Abreiteplatz ewig zugucken können! Zwerg, du hast dich vorbildlich benommen, insbesondere hattest du keine Angst vor den großen schnaubenden Tieren. Das muß ein Zwerg erst mal schaffen! Sonja und du, ihr wart sogar später noch einmal auf dem Turnier und habt das Patenkind von Frauchen bewundert, die dem Foto nach zu urteilen eine goldene Schleife gewonnen hat. Respekt!

Der Abschied war wie immer nicht einfach, vor allem für mich, denn du hast dich, wie ich zu meiner großen Freude höre, rasch und sehr gut eingelebt. Du hast zwei vierbeinige Freunde, Brezel und Basti aus Griechenland. Und damit auch der geneigte Leser im Bilde ist, zitiere ich mal aus deinen WA-Nachrichten:

 

Hallo, hier kommt ein Sonntagsbericht. Die Woche ist so weggeflogen, und ich hatte so viel zu tun, da bin ich gar nicht zum Vlog gekommen. Also gerade komme ich vom Kanal, Oma und Opa hab ich mitgenommen. Die wollten auch an die frische Luft. Das Wasser im Kanal ist mir zu naß, habe ich festgestellt. Im Garten liegen und die Schildkröte gucken war auch prima, und den Mittagsschlaf mit Fußmassage bestell ich öfter. Gestern hab ich nen Igel gefunden und am Maisfeld die Rehe beobachtet. War so spannend! Freitag war ich mit im Café, da konnte ich mit meinem neuen Freund auf der Terrasse liegen, fühlt sich wie Urlaub an… - und ins Besprechungszimmer habe ich auch schon gepullert. Das macht der Finn von der Cheffin auch manchmal. Das soll ich aber nicht mehr machen, haben wir besprochen, ich probiers. So, nun machen wir eine Mittagspause und später drehe ich noch ne Runde mit Brezel und Basti. Liebe Grüsse von Kaja und Sonja, bis die Tage“.

 

Das mit dem Besprechungszimmer war so nicht abgemacht. Aber sonst machst du alles richtig!

 

PS: Nachricht von Frauchen Sonja, zum Thema oben: „Heute hat sie zum ersten Mal angefangen zu spielen und auf meinem Bett rumgekaspert. Ich hab zwar diskutiert, sie hat gewonnen“.  Ich hab´s geahnt!

Zwerg, die jetzt Kaja heißt, spielt und diskutiert zukünftig in Datteln. Mach´s gut, Kajazwerg, wir werden uns wiedersehen! Ich freu mich riesig auf euch!!!