Donna... Eine sehr ängstliche Kämpferin...

… so stellten wir Donna in den Vermittlungsforen vor.

 

Donna war gerade einmal 6 Monate alt und kannte bis dato nur die Schattenseiten des Lebens, denn sie strandete mit ihren Geschwistern im Canile. Für Welpen mit noch nicht komplett ausgebildetem Immunsystem ist dies sehr kritisch, denn aufgrund der beengten Verhältnisse dort ist der Infektionsdruck entsprechend hoch. Donnas Geschwister verstarben leider an einer Infektionskrankheit, Donna jedoch hat gekämpft und überlebt, allerdings lebte sie von diesem Zeitpunkt an isoliert von allen Hunden. Das hatte zur Folge, dass sie sehr ängstlich wurde. Ihr Schicksal berührte viele Menschen, unter anderem auch ihr jetziges Frauchen. Sie kennt unseren Verein und unsere Arbeit gut, da sie schon den kleinen Casper von uns adoptiert hatte und somit hatte Donna nach einem Telefonat ihr Zuhause gefunden. Nun sind ein paar Tage vergangen und Donna hat eine enorme Entwicklung gemacht. Ihr Frauchen ist überglücklich, lesen Sie bitte selbst:

 

Hallo Frau Hansmann,

nun bekommen Sie einen kleinen Zwischenbericht wie die 1.Woche mit Donna verlaufen ist.

Wenn ich es nicht selber gerade erleben würde, ich würde es nicht glauben: Bei mir ist eine wilde Hummel eingezogen!!

 

Hätte man das geglaubt, bei dem ängstlichen, kleinen Hündchen im Canile? Ich glaube, Ihnen würde genauso wie mir das Herz aufgehen, wenn Sie Donnas Entwicklung miterleben würden. Ich hatte mich ja auf ALLES vorbereitet, aber nicht auf so eine schnelle Wandlung! Donna macht nicht täglich, sondern geradezu stündlich Riesenschritte nach vorn.

Am Tag der Ankunft war sie, man kann es ihr nicht verdenken, wahnsinnig ängstlich und verschüchtert. Am Tag zwei hat sie das Leben von meinen Hunden und mir kennengelernt. Sie lief ängstlich aber tapfer beim Misten der Pferde mit, erschrak sich furchtbar vor den Hühnern und wollte letztendlich mit allen Kräften zurück ins Haus.

Am Tag drei lief sie in der Früh mit zur Haustüre hinaus, wie wenn sie noch nie was anderes gemacht hätte. Draußen lustig das Schwänzchen in der Höhe und auf einmal setzte sie die Nase zum Schnüffeln ein!

Jetzt, nach fast einer Woche, läuft sie fast schon routiniert mit über den Hof. Hält das Tempo nebenher Schubkarren, hat die Pferdeäpfel für sich entdeckt (nicht zu meiner Begeisterung), versucht die Katze zu jagen, sitzt mit Hingabe vor dem Hühnergarten und beobachtet sie, das Schwänzchen ist entweder hoch in der Luft oder zumindest normal herunterhängend, kurzum, Donna ist sozusagen zum Leben erwacht! Sie saugt alles in sich auf, hat die Nase am Boden, erlebt Gerüche, Geräusche und hat es sich heute im Gras gemütlich gemacht und wollte abends am liebsten gar nicht mehr mit ins Haus.

 

Und warum jetzt eigentlich wilde Hummel? Weil Donna ohne Leine rumsaust wie eine Irre!! Man muss sie wirklich bremsen, wahrscheinlich ist das das Ventil für die vielen Eindrücke und diese neue Welt, in die sie von jetzt auf gleich katapultiert wurde. Meine drei "alteingesessenen" Hunde schauen mich jedes mal ganz entgeistert an, so in der Art "Tu doch was, was macht die denn da???" Die drei tun ihr gefühlt sehr gut! Sie leben Donna das Leben vor, wann Bewegung angesagt ist, wann Ruhe. Casper ist noch recht skeptisch, er fürchtet sich sogar manchmal vor Donna. Aber da muss man einfach Zeit ins Land gehen lassen. Ich kümmer mich viel um den "kleinen Mann", damit er sich nicht zurückgesetzt fühlt. Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden, das wird schon...

Auch ich selbst muss mich umstellen und umgewöhnen. Es ist alles eine neue Situation, ich werde auf alle vier acht geben, kleine Anzeichen lesen und richtig drauf reagieren. Das ist natürlich anstrengend. Auch ist es eine Umstellung nun immer eine Leine in der Hand zu haben, das wird trotz der rasenden Entwicklung der Kleinen noch dauern. Es sind immer wieder Situationen, in denen sie Angst hat. Oder es passieren Sachen wie dass jemand mit einem rumpelnden Anhänger am Zaun vorbei fährt. Da bekommt Donna Panik und es ist absolut wichtig, dass sie gut abgesichert ist! Aber ich bin zuversichtlich dass sich das mit der Zeit legen wird, wenn auch vielleicht nie ganz verschwinden, das wird man sehen. Auf jeden Fall entwickelt sich Donna wunderschön und ich freue mich so sehr, dass sie jetzt schon einen ganz anderen Ausdruck in den Augen hat!

 

Anbei schicke ich Ihnen Fotos von den ersten "Annäherungen": Mein Bär Branko hat für jeden ein großes Herz und auf dem zweiten Foto könnte man meinen, ich habe nur EINEN Hundeplatz... :-)

 

Donna wurde am 29.06.2024 adoptiert und wohnt seitdem in Schmidmühlen. Sie lebt nun glücklich mit den Hunden Aika, Branko und Casper, einem Pferd, zwei Ponys, einer Katze, neun Hasen und sechs Hühnern zusammen.

 

Ist das nicht ein tolles Happy-End?

Mach es gut kleine Donna, dein Kampf hat sich gelohnt.