Unsere beiden Maremmano-Mischlinge haben zwar eine unterschiedliche Vergangenheit, jedoch eine gemeinsame Zukunft. Ihre Familie nahm zunächst Ambra in Pflege, adoptierte sie dann. Kurze Zeit später kam unser Amarok zu ihnen in Pflege. Auch er wurde adoptiert. Die Familie schreibt:
„Ambra, die Angstmaus (jetzt Amara) kam am 01.11.2020 bei uns an. Die ersten Tage war sie total verstört und in Dauerpanik. Kein Halsband oder Geschirr um, eine wirklich schwierige Situation. Gassi gehen war deshalb nicht möglich. Zum Glück haben wir ein mehrere 1.000 Quadratmeter großes, gut eingezäuntes Grundstück, auf dem sie toben und ihre Geschäfte erledigen konnte. Unser Haus gab ihr sofort Sicherheit, deshalb kam sie auch gerne wieder hinein. In den ersten Nächten war sie sehr unruhig und weinte oft im Schlaf. Dann erinnerte sie sich langsam wieder an die Erfahrungen mit ihrer Trainerin auf Sardinien. Das Vertrauen wuchs. Leckerchen aus der Hand nehmen und mal vorsichtig an den Menschen schnuppern. Das half ihr erstmal, aus ihrem Schneckenhaus zu kriechen. Das restliche Rudel, vor allem unser Finn, stärkte zusätzlich ihren Mut. Sie wurde zusehends entspannter und fühlte sich immer wohler. Alle Hunde bei uns sind es gewohnt, uns täglich zur Arbeit zu begleiten. Leider war aber keiner bereit, entspannt bei ihr zu bleiben. Deshalb haben wir uns ein paar Wochen später entschieden, einen zweiten Pflegehund dazu zu nehmen, damit Ambra die paar Stunden nicht alleine warten muss. Die Entscheidung war genau richtig. Amarok hilft ihr, lockerer und entspannter mit allen Situationen klar zu kommen. Sie braucht noch viel Zeit und die bekommt sie bei uns. Deshalb bleibt sie, denn so eine süße Maus geben wir nicht mehr her.
Amarok (jetzt Jimmy Albert Einstein) kam und wollte gleich alles für sich in Anspruch nehmen. Diesen Zahn hat ihm unser Rudel, vor allem Ambra, schnell gezogen. Jetzt weiß der pubertäre Bub, wo sei Platz ist und hat sich in kurzer Zeit zu einem Traumhund entwickelt. Amara und Amarok sind zu einem Dream-Team geworden. Sie weist ihm den richtigen Weg und er lockert jede stressige Situation auf. Amarok ist schlau und lernt die wichtigen Dinge in kürzester Zeit. Leider haben wir komplett als Pflegstelle versagt: Die beiden wieder abzugeben, kommt für uns nicht in Frage. Unsere beiden Herdenschutzhunde leben jetzt in Wetter an der Ruhr und bewachen mit großem Eifer unser Grundstück am Wald.
Wir sind überglücklich über diese Entscheidung und möchten uns auf diesem Weg bei allen Menschen von saving-dogs bedanken. Für die tolle Arbeit, die Sie für den Tierschutz leisten und dafür, dass Sie immer mit Rat und Tat zur Seite stehen.“
Wir freuen uns sehr, dass Ambra und Amarok so ein tolles Zuhause gefunden haben und nun gemeinsam durchs Leben gehen dürfen. Ihre Familie hat extra mehrere tausend Quadratmeter ihres Grundstücks eingezäunt, um den beiden Raum für ihre Wachaufgabe zu geben – einfach perfekt! Willkommen mit einer Doppelmitgliedschaft in unserem PSV-Club. Wir wünschen Euch und Euren Hunden ein harmonisches Miteinander und freuen uns immer über kleine Berichte und Fotos.
Ambras Geschichte:
Ambra kommt ursprünglich aus dem schlimmsten Hundegefängnis Sardiniens, dem Canile Europa. Sie klebte buchstäblich vor Angst an der Wand, als sie von einer sardischen Tierschützerin entdeckt und befreit wurde. Die Dame war voller Mitleid wegen Ambras Nöten und Ängsten. Sie engagierte eine Hundetrainerin, die intensiv ihr arbeitete. Nach vielen Monaten zeichneten sich erste Erfolge ab und die Tierschützerin bat uns, für die Maus ein passendes Zuhause zu finden. Wir stellten Ambra unter unseren Schutz und versprachen, die richtigen Menschen für sie zu finden.
Amaroks Geschichte:
Immer noch kastrieren viele Schäfer ihre Hündinnen nicht. Es kostet Geld und der hartnäckige Irrglaube, eine kastrierte Hündin sei nicht standorttreu, findet leider weiterhin Gläubige. Die daraus resultierenden Welpen werden entweder getötet oder sich selbst überlassen. Viele verhungern oder sterben qualvoll an Krankheiten, irgendwo in der Pampa. Amarok und seine Geschwister fielen Hundefängern in die Hände und wurden noch als Welpen in ein Canile gebracht. Gott sei Dank hatten wir die Möglichkeit, sie dort herauszuholen und auf HOPE unterzubringen. Dort entwickelten sich alle Geschwister zu freundlichen, menschenbezogenen Hunden.