… und darum wird er für immer bei uns bleiben.
Nachdem wir unseren Hund im Alter von gerade einmal 11 Jahren gehen lassen mussten, stand für mich als Frauchen fest, dass es keinen Nachfolger mehr geben wird, das Thema Hund war für mich erledigt, denn Raul war so unperfekt er war, für mich der perfekte Hund, mein Ein und Alles.Wochen vergingen, die Erinnerungen aber blieben. Ich begnügte mich damit, als Vermittlerin neue Hunde in den Vermittlungsforen sichtbar zu machen und fieberte bei jedem einzelnen immer mit, bis dieser Hund in ein neues Leben starten konnte. Irgendwann dann legte mir die Kollegin die A-Junghunde ans Herz. Sie hatten bisher kein Leben, denn von Welpenalter an waren sie eingesperrt in einem Tierheim. Allesamt freundliche und dazu noch äußert schöne Hunde, aber chancenlos auf Sardinien. Unter ihnen ein schwarzer unkastrierter Rüde namens Alif, der es auch in Deutschland aufgrund seiner Fellfarbe schwer haben würde. Langes zotteliges Fell mit dem Dreck von einem Jahr Tierheim darin, wer wollte so einen Hund schon haben? Ich sage es Ihnen. Mein Mann und Ich! Aber nur zur Pflege! Es dauerte dann noch ein paar Wochen, aber dann war es endlich soweit. Als der Transporter ankam, erwarteten wir einen mittelgroßen Hund und staunten nicht schlecht, als uns ein großer Hund übergeben wurde. Egal, wir hatten uns entschieden und da mussten wir jetzt durch. Alfi war wie erwartet sehr ängstlich und unsicher. Die ersten Gassirunden, doppelt gesichert natürlich, waren für ihn die Hölle und die Todesrolle an der Leine stand bei jeder Runde auf dem Programm. Dazu kam, dass er keine Treppen lief und wir ihn bis vor die Tür tragen mussten. Bei jedem Geräusch wollte Alfi am Liebsten im Erdboden versinken, aber es nutze ja nichts, denn er musste ja auch mal seine Geschäfte erledigen. In der Wohnung hingegen wurde er mit jedem Tag entspannter und klebte an mir wie ein Kaugummi. Er benahm sich hier wie ein alter Hase, war von der ersten Minute an stubenrein, machte nichts kaputt und blieb auch mal kurze Zeit alleine. So dauerte es dann auch gerade mal ein paar Tage, als die erste Adoptionsanfrage kam, dann noch eine und noch eine. Ich wollte schon ein Update schreiben, aber da war es mein Mann, der mich davon abhielt, denn seiner Meinung nach, könnten wir auch zu einem späteren Zeitpunkt keinen besseren Mitbewohner als Alfi finden und ich sage Ihnen, er hatte Recht. Mittlerweile sind ein paar Wochen vergangen und Alfi ist angekommen. Natürlich hat er noch so die eine oder andere Macke, aber es ist schon so viel besser geworden, die doppelte Sicherung konnten wir aufgeben. Wenn meine Kinder die Wohnung betreten, wird er 2 Meter groß und seine Stimme ist schon echt laut. Na und, meine Kinder können damit leben und wir auch. In ein paar Jahren sind all diese Dinge vergessen und jede Macke die Alfi behält, macht ihn wieder zu einem besonderen Hund.
Seit dem 01.01.2020 ist Alfi nun offiziell ein Herner und gehört für immer zu unserer Familie.