Alfanas Familie berichtet:
Hallo,
hier die ersten Nachrichten von Alfana aus ihrem neuen Zuhause.
Sie heißt nicht mehr Alfana, sondern Gaia.
Nach der aufregenden Autofahrt ist sie bei uns eingezogen. Unsere anfänglichen Bedenken wegen unserer Katzen haben sich als absolut unbegründet herausgestellt. Es klappt alles wunderbar.
Die erste Nacht hat sie dann im Bett verbracht, und es hat sich gezeigt, das sie doch eher eine Langschläferin ist. Wenn wir aufstehen, dreht sie sich noch einmal um und bleibt noch etwas
liegen.
Spaziergänge mit ihr klappen auch schon sehr gut. OK, am Anfang haben wir nicht wirklich große Wege zurück gelegt, da Gaia ausgiebig jeden neuen Grashalm prüfen und beschnuppern musste, und es
gibt bei uns wirklich viele Grashalme. Inzwischen geht es aber sehr gut, und sie gibt auch schon das Tempo vor. Wenn uns andere Hunde entgegenkommen, hat sie noch Angst, aber auch das wird
langsam immer besser und sie wird immer selbstbewusster.
Als sie das erste Mal auf "Ihrer" großen Wiese war und ganz ohne Leine frei laufen konnte, war das ganz aufregend. Sie hat jede Ecke erkundet und konnte sich richtig auslaufen. Danach war
sie erst einmal so KO, das sie keinen Schritt mehr machen wollte (siehe Foto).
Für uns ist es sehr schön zu sehen, wie sie mit jedem Tag immer mehr bei uns ankommt und ihr neues Zuhause für sich entdeckt. Sie wird immer aufgeschlossener und sicherer. Natürlich muss sie noch
viel lernen, aber das wird schon klappen, es drängelt ja auch keiner. Trotz ihres sehr zurückhaltenden Wesens ist sie sehr aufgeschlossen und lässt sich behutsam an alles heranführen.
Wir sind absolut Glücklich mit ihr und können nur jedem empfehlen, einem älteren Tier ein neues Zuhause zu geben.
Weitere Nachrichten und Bilder von Gaia werden folgen.
Viele Grüße von Gaja, Sigrid und Klaus
Dies
ist Alfanas Vergangenheit:
Die liebenswerte Alfana wurde 2010 geboren und landete gemeinsam mit ihrer Tochter Brunetta 2013 im Canile. Dort teilen
sich beide einen Zwinger. Das hört sich im ersten Moment nicht nach einer Katastrophe an. Es IST aber eine, und zwar für jeden einzelnen Insassen. Bei den Canili handelt es sich nicht um
Tierheime, wie wir sie hier kennen. Es sind Aufbewahrungsanstalten für Straßenhunde gegen eine Tagesprämie, meist mit nur rudimentärer medizinischer Versorgung, keinerlei menschlicher Zuwendung -
und natürlich ohne die Absicht einer Vermittlung. Für die Bewohner ist es eine Einbahnstraße; kaum ein Hund kommt lebend wieder dort heraus. Was sie kennen, sind 3-4 qm Schotter oder Beton und
ein winziger dunkler Unterschlupf. Die Hunde werden dort lediglich verwaltet, sehen kaum Menschen, bekommen niemals Besuch. Das Leben hat es bislang nicht gut mit ihnen
gemeint…
Anfang August besuchten wir ein solches Canile, um einige der Seelen dort in die Vermittlung aufzunehmen. Die kleine Alfana war zunächst etwas schüchtern, als wir in ihr Gehege betraten. Normalerweise kommt nur einmal täglich jemand, um es auszuspritzen und fragwürdige Restaurantabfälle in die Schüssel zu kippen. Es ist nichts Persönliches. Als wir uns mit ihr beschäftigten, taute die Maus auf, ihre Stummelrute (angeboren) wackelte unaufhörlich. Sie warf sich uns zu Füßen und war überglücklich, dass sie mal im Fokus stand, konnte es gar nicht fassen. Leider haben wir immer nur sehr begrenzt Zeit, uns mit jedem dieser armen Teufelchen zu beschäftigen.
Wir sind jedoch nicht ohne das Versprechen gegangen, für Alfana die richtigen Menschen zu finden. Sie ist freundlich, menschenbezogen und sollte schnellstens ein artgerechtes Leben bekommen. Hundefutter statt der dick machenden Restaurantabfälle, ausreichend Bewegung sowie Liebe und Geborgenheit. Über ihre Vergangenheit können wir nichts sagen. Vielleicht hatte sie ein Zuhause, vielleicht schlug sie sich auch mit ihrer Tochter auf der Strasse durch. Aber es spielt keine Rolle, was war. Wichtig ist die Zukunft. Unserer Erfahrung nach nehmen die meisten Canile-Hunde ein neues Leben mit unseren Gepflogenheiten problemlos an.